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21.02.2021: Diese Veröffentlichung dient der Erläuterung zu unserer Motivation zu unserem aktuellen Antrag im Ortsbeirat: https://www.stvv.frankfurt.de/download/OF_1493-6_2021.pdf
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Dauerhafter Erfolg setzt den Willen zu stetigem Wandel voraus. Die Geschichte lehrt uns das; noch nie hat das Festhalten am Althergebrachten einen Erfolg gesichert.
Das ist mit unserem Höchster Markt nicht anders und deshalb haben Mitglieder der Grünen, die den Markt wöchentlich besuchen und sehr genau wissen, wovon sie sprechen, sich Gedanken um seine Zukunft gemacht.
Überall in Europa wird nach Lösungen gesucht, dem Einzelhandels-Sterben mit innovativen Konzepten zu begegnen. Das betrifft Innenstädte, Dorfzentren und Marktplätze.
Statistiken und die Trendforschung sprechen eine klare Sprache:
Es geht den Kunden schon längst nicht mehr nur um das Einkaufen, das Shopping, es geht um das Erlebnis und vor allem das Wohlfühlen.
Und das besteht aus Ambiente, Authentizität, außergewöhnlichen, gerne regionalen Produkten und ganz wesentlich aus klein-gastronomischem Angebot.
Wohlfühlen beim Einkaufen heißt heute in angenehmer Umgebung entschleunigen, sich mal hinsetzen, einen Kaffee trinken, einen Snack aus regionalen Zutaten zu sich zu nehmen, sich zu unterhalten und dem bunten Treiben zuzusehen – Einkaufserlebnis statt Einkaufsstress.
Umfragen ergeben immer wieder, dass auch das kostengünstige Parken in unmittelbarer Nähe eine Rolle spielt. Hier ist es wichtig sich den Zielgruppenmix anzusehen. Es ist im Wesentlichen die ältere Generation, die dies fordert. Die Nachkriegsgeneration, die mit dem Auto aufgewachsen und es gewohnt ist alle Erledigungen damit durchzuführen.
Wenn der Markt eine Zukunft haben soll, dann müssen wir jetzt neue Zielgruppen an diese schöne Form des Einkaufens heranführen. Markt ist dabei keine Konkurrenz zum Supermarkt, Markt ist ein Erlebnis.
Jüngere Menschen sind nicht mehr so Auto-affin, sie sind mehr auf ihr Einkaufserlebnis fokussiert. Sie verlangen nach Aufenthaltsqualität. Und da ist unser Markt nicht gut aufgestellt. Momentan hat er eher das Flair eines Parkplatzes mit Verkaufsständen und das ist kein Zukunftskonzept!
Wir möchten daher mehr Aufenthaltsqualität schaffen, denn dies führt zu mehr Wohlfühlen,
mehr Wohlfühlen zu neuen Käufergruppen und längerer Aufenthaltszeit,
neue Kunden und längere Aufenthaltszeiten zu mehr Konsum,
mehr Konsum führt zu mehr Einnahmen für die Marktbeschicker.
Die aktuelle Situation auf dem Höchster Marktplatz ist jedoch weit entfernt von Wohlfühlambiente und da ist es mit dem Flicken von ein paar Schlaglöchern kaum getan. Dafür sorgen der Platz selber als auch der überbordende fließende und ruhende Verkehr, der während der Markttage zu einem hohen Anteil aus Parkplatzsuchverkehr besteht.
Insbesondere der Rundkurs um den Marktplatz wird an Markttagen von mehreren hundert Fahrzeugen befahren, die einen von ca. 20 Parkplätzen ergattern möchten. Oft fahren sie mehrmals im Kreis, um schließlich illegal zu parken.
Was ist also zu tun?
Durch eine attraktivere Gestaltung des Platzes die Aufenthaltsqualität verbessern, und zwar mit organisch geformten grünen Oasen, Sitzgelegenheiten, Dialoginseln und in deren Umfeld Räume für Pop-Up-Aussen-Gastronomie und Kleinkultur schaffen: Dem Platz sein eintöniges, düsteres und winkliges Ambiente nehmen und ein angenehmes, freundliches Wohlfühl-Ambiente schaffen. Anbieten würde sich ggf. die Südseite des Platzes, wo alte Bäume im Sommer bereits angenehmen Schatten spenden, denn Schatten wird wegen des Klimawandels immer wichtiger. So auch Grünflächen insgesamt, da sie eine kühlende Wirkung erzielen.
Kühlende Grünflächen gegen die Überhitzung des urbanen Raums werden gefördert und vom städtischen Umweltamt unterstützt.
Mit seiner Geruchs- und Lärmbelästigung und nicht zuletzt auch mit den latent gefährlichen Konfliktsituationen zwischen Fußgängern/ Marktbesuchern und Autoverkehr verhindert der motorisierte Individualverkehr wesentlich das Wohlfühlen. Zudem führt der ruhende Verkehr durch massives, vollkommen ungeniertes Falschparken nicht nur zu Unübersichtlichkeit, sondern auch zu wesentlich erschwertem Zugang zum Marktgelände, insbesondere zum Fahrradparkplatz als auch zum erschwerten, gefährlichem Straßenwechsel zwischen Markthalle und Marktplatz. So kommt man schon gestresst auf dem Markt an und will eigentlich nur möglichst schnell wieder weg.
Die Sperrung der Umfahrt um den Marktplatz (und nur diese), die in der Arbeitsgruppe Markt des Förderprogramms Innenstadt Höchst mehrheitlich befürwortet wird, ist da ein guter Ansatz für weniger Lärm, Gestank und Gefahr und für einen schöneren Markt mit zusätzlichen Flächen. Wir wissen, dass der Markt von vielen Besuchern aus dem Umland frequentiert wird und das ist gut so. Parkplätze finden diese Besucher im nahen Umfeld ausreichend, am Mainkai und im Parkhaus zum Beispiel.
So würde der Verkehr während der Marktzeiten aus dem unmittelbaren Marktbereich herausgehalten, Park-Alternativen werden als begleitender Schritt deutlich ausgewiesen.
Sinnvollerweise kann ein Transportservice für die Einkäufe mittels Lastenfahrrad / Rikscha oder Elektromobil zu den Alternativparkplätzen, zumindest in der Anfangszeit angeboten werden, Anbieter dafür gibt es.
Zu einer Attraktivierung gehört auch das Angebot zu diversifizieren. Mehr, deutlich als solche erkennbare regionale, auch authentisch-typische Produkte machen das Angebot interessanter und erschließen so neue Zielgruppen. Angebote außerhalb des Lebensmittelbereichs regen zum Schauen, Stöbern und Entdecken an, verlängern so die Aufenthaltszeit und führen zu Mehrumsatz auch bei den traditionellen (Lebensmittel-) Händlern.
Und gleich an die übernächste Generation mitdenken: An den Aufenthalts-Oasen können kleine Kinderspiel-Station angeboten werden, z.B. zum Märchenhören. Aus dem schnellen Einkauf auf dem Markt wird der Ausflug zum Wochenmarkt.
So machen wir das doch auch, wenn wir im Urlaub in Italien, Spanien oder Frankreich sind. Und wir lieben es dort; voller Stolz erzählen wir zu Hause: Das habe ich auf dem Markt in Aix en Provence oder Santanyi de Mallorca ergattert.
Und ganz nebenbei bemerkt: Dort kommt niemand auf die Idee auf dem Marktplatz parken zu wollen, vielmehr nehmen wir es klaglos hin, die ausgewiesenen Parkplätze zu nutzen und von dort ein paar Schritte zum Markt zu laufen. Kaum ein Markt in Europa bietet Parkplätze direkt auf dem Platz an und hat trotzdem Erfolg – oder auch gerade deswegen.
Das wissen, die, die sich damit professionell beschäftigen schon lange und setzen Konzepte mit Aufenthaltsqualität erfolgreich um – dort wo man sie lässt - dort wo man zukunftsorientiert denkt.
Leider nicht dort wo man am Althergebrachten festhält, dort hat die Zukunft keine Chance.
Wir möchten das angehen, mit einem rundumfassenden Konzept für unseren Höchster Markt und ggf. mit einer gut vorbereiteten Testphase. Wir möchten unserem Markt eine Zukunft geben!
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